Neue Polizeiverordnungen im Zürcher Oberland
Medienmitteilung Jungfreisinnige Zürcher Oberland
In einigen Gemeinden im Zürcher Oberland wird oder wurde schon über eine neue Polizeiverordnung abgestimmt. Die Notwendigkeit neuer Verordnungen ist auch für uns offensichtlich. Jedoch sehen wir in den neuen Verordnungen einen Haken: Das Musikhören über Lautsprecher, darunter sind auch Handys zu verstehen, soll im freien unter der Woche ab 20:00 Uhr, am Samstag ab 18:00 Uhr und am Sonntag gänzlich verboten werden. Diese Einschränkung trifft besonders die Jugendlichen. Man dürfte also beispielsweise am Samstag ab 18:00 Uhr nicht mehr am Pfäffikersee «chillen», sein Bier geniessen und dazu gemeinsam Musik hören. Die Jungfreisinnigen Zürcher Oberland sprechen sich ausfolgenden Gründen klar gegen diesen illiberalen Punkt der neuen Polizeiverordnungen aus:
- Man vertreibt die Jugendlichen aus dem Zürcher Oberland. Wenn es verboten ist, nach 18:00 Uhr laute Musik zu hören, werden sie sich zwangsläufig neue Treffpunkte suchen müssen. Dies ist schade, weil das Zürcher Oberland für alle Bevölkerungsschichten einen passenden Lebensraum bieten soll.
- Durch Corona waren Treffen in Gruppen lange Zeit nicht möglich. Dies hat sich nun dank der besseren epidemiologischen Situation zumindest in Aussenbereichen geändert. Doch die neue Polizeiverordnung würde genau diese Möglichkeiten wieder einschränken, denn das gemeinsame Musikhören gehört für junge Leute schlicht zu einem gelungenen Abend dazu.
- Das Zürcher Oberland hat weiterhin ein sehr schwaches Nachtnetz. Für viele Jugendliche ist es relativ mühsam, nach dem Ausgang nach Hause zu kommen. Deshalb ist es wichtig, dass man sich auch im Zürcher Oberland für Partys treffen kann, um die schlechten Verbindungen zu umgehen. Mit der neuen Verordnung würde dies praktisch verunmöglicht.
- Wir verstehen, dass man sich an die Nachtruhe halten muss und es ab einer gewissen Uhrzeit rücksichtslos ist, laut Musik zu hören. Uns liegt ein friedliches Zusammenleben zwischen Anwohnern und Jugendlichen sehr am Herzen. Doch Musik schon ab 18:00 Uhr, 20:00 Uhr oder gar ganz zu verbieten, ist absolut unverhältnismässig und hat nichts mit Nachtruhe zu tun. Es ist eine zu starke Einschränkung des jugendlichen Lebens und muss bekämpft werden!
Wir setzen uns dafür ein, dass eine solch illiberale Verordnung in allen Gemeinden keine Chance hat. Wir begrüssen es sehr, dass die Jugendliche die Gemeindeversammlungen ihrer Gemeinden so zahlreich besuchen und diese Verordnungen ablehnen. Wir hoffen sehr, dass dies auch in den folgenden Abstimmungen der Fall sein wird. Auch fordern wir, dass sich die verschiedenen Gemeinden nochmals mit der Polizeiverordnung beschäftigen und die Anliegen der Jugendlichen dabei besser berücksichtigen.
Kontakt für weitere Informationen:
Marco Vettiger, Präsident, 079 156 91 92/info@jfzo.ch
Nadine Lenz, Vize-Präsidentin, 079 5675 43 64/info@jfzo.ch